Wissenswertes über Terra Preta
Vor einigen Jahren stießen Forscher auf eine wahre Wundererde – Terra Preta. Sie waren nicht schlecht erstaunt, mit welch simplem Trick unterschiedliche Völker mit dieser Erde den Boden fruchtbar bekamen.
Terra Preta – Die Wundererde
Alle Gärtner kennen das, der Boden besteht aus einem nährstoffarmen und sandigen Substrat, welches nur wenig Humus zu bieten hat. Dies führt zu einem großen Problem. Die Pflanzen benötigen extrem viel Zuwendung zum Wachsen und die Erträge sind noch immer sehr spärlich. In einem Ziergarten wachsen viele Stauden auf einem sandigen Boden ebenfalls eher schlecht als recht. In den meisten Fällen kann man hier nur noch mit viel Kompost und NPK-Dünger weiterhelfen.
Doch da gibt es eine Alternative – Terra Preta
Der Name bedeutet „schwarze Erde“. Dieser Bodentyp wurde bei archäologischen Ausgrabungen das erste Mal entdeckt. Schnell war den Forschern klar, dass diese Erde nur zum Teil durch die Natur entstand. Bei näheren Untersuchungen wurden nämlich Lebensmittelreste, menschliche und tierische Ausscheidungen sowie Knochen und Holzkohle entdeckt. Aufgrund dessen kamen die Wissenschaftler zu dem Schluss, dass die Erde selbst hergestellt wurde, damit der Ertrag der Pflanzen erhöht werden konnte.
Die „schwarze Erde“ selbst herstellen
Mit etwas Improvisationstalent und Aufwand lässt sich die Wundererde auch selbst herstellen. Dazu werden Bioabfälle, organische Gartenabfälle, Grünschnittabfälle sowie zehn Volumenprozent Holzkohle benötigt. Alle Bestandteile werden mit einem Häcksler zerkleinert und dann in einen Eimer, einer großen Tonne oder einer Wanne mit Deckel gegeben und mit einem sogenannten Stampfer verdichtet. Nach diesem Schritt mischt man effektive Mikroorganismen in einem Eimer mit abgestandenen, lauwarmen Wasser und gibt dieses über die Mischung, bis sie ausreichend durchfeuchtet ist. Das Gefäß muss gut verschlossen für etwa drei Wochen in Ruhe fermentieren. Zu beachten ist, die Außentemperatur, diese sollte nämlich nicht unter 15 Grad fallen. Ansonsten kommt der Fermentierungsprozess ins Stocken.
Nach drei Wochen kann man dann das fermentierte Gemisch dünn auf einer Fläche im Garten ausbreiten und mindestens sechs Monate mit einer Plane bedecken. Während dieser recht langen Zeit, sorgen Mikroorganismen wie Regenwürmer dafür, dass das Material verendet und das Ergebnis eine nährstoffreiche Terra Preta ist.
Wo wird die Wundererde eingesetzt?
Die „schwarze Erde“ eignet sich, aufgrund ihres hohen Nährstoffanteils hervorragend für den Einsatz bei Fruchtpflanzen wie Gurken, Zucchini, Tomaten und Co. Denn diese zählen zu den sogenannten Starkzehrern. Die benötigen eine Menge Nährstoffe sowie viel Wasser, um wachsen zu können und Früchte auszubilden. Doch auch im Ziergarten wird die Wundererde eingesetzt, denn auch Dahlien, Chrysanthemen, Flammenblumen oder Rittersporn, wachsen am besten auf einem nährstoffreichen Boden.
Eher abzuraten ist der Einsatz der Wundererde bei der Pflanzung von Kräutern, denn diese lieben eher den nährstoffarmen Boden, dessen pH-Wert nicht zu hoch ist.